Ein Blick ins Innenleben – über die Erziehung in unserem Waldorfkinderhaus
Alle, die mit Heranwachsenden leben und arbeiten, sehen mit Betroffenheit, wie der Zahl der Kinder, die in ihrem Verhalten auffällig sind, immer mehr ansteigt. Zu den Problemen gehören motorische Unruhe, Konzentrationsschwäche, mangelnde Durchhaltekraft, Aggressivität und Sprachstörungen. Die Einwirkungen unserer modernen Zivilisation – Lärm, Hektik, Medien, Konsum, Lieblosigkeit – werden vielfach dafür verantwortlich gemacht. Dieser Befund zeigt auch, dass das Kindesalter eine besonders empfindliche Zeit für die Verarbeitung von Eindrücken aus der Umgebung ist. Dieses Verarbeiten ist oft auf gesunde Weise nicht mehr möglich.
Menschengerechte Pädagogik
Für die Erzieherinnen stellt sich nun in besonderer Weise die Aufgabe, durch eine menschengerechte Pädagogik die Kinder so zu begleiten, dass sie sich gesund entfalten können und – innerlich gekräftigt – später den Anforderungen unserer Zeit gewachsen sind. Rudolf Steiner, der Gründer der Waldorfpädagogik, hat zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus einer ganzheitlichen Menschenkenntnis heraus die Rhythmen der kindlichen Entwicklung und den entsprechenden pädagogischen Umgang damit dargestellt.